Häufig eile ich mit Tunnelblick durch den Tag. Dann denke ich, ich müsste „nur noch schnell“ dies und das erledigen und dann mache ich Pause. Aber wenn ich bei dies angekommen bin, entdecke ich jenes. Habe ich jenes erledigt, stolpere ich über etwas anderes. Und so komme ich vom Ästchen aufs Stöckchen und auf einmal ist Abend und ich frage mich, was ich eigentlich den ganzen Tag gemacht habe.
Was ich selbstverständlich nicht gemacht habe, ist Pause. Denn irgendwie kam immer was dazwischen.
Manchmal frage ich mich, warum ich am Ende eines Tages so erledigt bin. Und komme nicht drauf. So anstrengend war es doch eigentlich nicht, denke ich. Woran ich nicht denke ist: Arbeit kostet Energie. Wenn wir Energie verbrauchen, müssen wir regenerieren, um neue Energie aufzubauen. Das ist ein sehr einfacher Kreislauf. Aber offenbar nicht einfach genug, um sich daran zu halten.
Ich überlege mir nun vorher, wie viel Zeit ich für eine Aufgabe aufwenden möchte. Dann stelle ich mir einen Wecker. Wenn die Zeit abgelaufen ist, höre ich auf. Und mache Pause. Mal kürzer, mal etwas länger.
Zwei Dinge habe ich dadurch gelernt: Wenn ich immer wieder Energie nachtanke, bin ich weniger erschöpft. Und: Das, was ich an einem Tag schaffen kann, ist begrenzt. Und wenn ich mich noch so sehr beeile. So einfach ist es. Und so befreiend.