Resilienz ist so viel mehr als „etwas aushalten können“, „die Zähne zusammenbeißen“ oder „sich zusammenreißen“. Eine Zeitlang war Resilienz so etwas wie ein Trendthema – von allen Seiten prasselten motivierende Botschaften wie „Gib niemals auf“ oder „Du kannst alles schaffen“ auf uns ein.
Leicht gesagt. Aber hilft dir so eine Floskel weiter, wenn dein Kind ausgegrenzt wird, wenn du als pflegende Mama beruflich auf dem Abstellgleis landest – oder noch viel schlimmer: wenn du Angst um die Gesundheit deines Kindes hast?
Ich glaube, Resilienz ist wie eine Pflanze, die wir in uns gedeihen lassen können, wenn wir gut auf sie aufpassen und sie pflegen. Es ist aber nicht mit hin und wieder Gießen getan. Unsere Pflanze ist anspruchsvoll: Sie erwartet die passende Temperatur, die optimalen Lichtverhältnisse. Sie will von Schädlingen beschützt und vom Unkraut befreit werden.
Aber wenn wir nach und nach erkennen, was sie braucht und es ihr geben, dann wird sie beginnen, immer schöner in uns zu blühen – und ihre Blüten werden uns durch manche dunkle Stunde tragen.