Förderziele festlegen und erreichen

Wie fördere ich richtig? Diese Frage stellen sich viele Eltern von Kindern mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung. In diesem Artikel geht es darum, wie man Förderziele sinnvoll festlegt.

Es gibt unzählige Ansätze und Methoden, um Kinder mit Besonderheit zu fördern: Sprache, Motorik, Sozialverhalten, Regelverständnis, Körperhygiene, Essen und Ernährung, Schlafen, Mobilität und so weiter.

Die Liste an Möglichkeiten zur Förderung ist unerschöpflich und jedes Kind hat seine eigenen Baustellen.

Pflegende Eltern werden oft geradezu erschlagen vom Therapieangebot. Welcher Ansatz ist der richtige für mein Kind? Hinzu kommt oft das schlechte Gewissen: Muss ich alles regelmäßig zu Hause machen, was die Therapeut*innen empfehlen? Auch wenn das Kind (oder ich selbst) mal keine Lust hat?

Wie du Förderziele festlegst

Unsere Kapazitäten und Ressourcen sind begrenzt. Unser Leben besteht aus so viel mehr als aus Förderung. Deshalb ist es wichtig, kluge und überlegte Ziele zu definieren. Das hilft gegen das schlechte Gewissen, nicht genug zu machen. Und bewahrt davor, das Kind zu übertherapieren.

Wie formulierst du eure Förderziele?

  • Zeitaufwand: Lege fest, wann du wie lange mit deinem Kind üben willst. Versuche, diese Zeiten nach Möglichkeit auch einzuhalten. Wichtig ist hier also, realistisch zu sein und das richtige Maß zu finden. Plane die Förderzeit in deinen Tagesablauf ein, aber übertreibe nicht: Wenn dein Kind gar nicht mitmacht oder du nicht fit bist, dann hat es keinen Sinn, sich zu quälen.

  • Gewünschte Fähigkeiten: Überlege dir, welche Fähigkeit für dein Kind besonders wichtig ist. Ja: Alles ist wichtig. Setze dennoch Prioritäten. Ist es die Sauberkeitserziehung? Die Sprachförderung? Muskel- und Motorikförderung? Wähle die Bereiche aus, auf die du dich besonders konzentrieren möchtest.

  • Messbare Entwicklungsschritte: Oft hilft es, die Ziele konkret und messbar zu formulieren. “Bis zum Sommerurlaub soll mein Kind windelfrei sein.” “Im Oktober soll es einen Wortschatz von X Wörtern haben.” “In drei Monaten soll es alleine Treppen steigen können.” Je konkreter das Ziel, desto größer der Ansporn, es zu erreichen. Bleib auch hier realistisch.

5 Tipps, wie ihr eure Förderziele erreicht

Tipp 1: Feiere eure Erfolge

Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung zählt: Lobe und feiere dein Kind für alles, was es schafft. Das ist die beste Motivation

Tipp 2: Förderung fängt bei der Beziehung an

Die Beziehung ist entscheidend für das Erreichen von Förderzielen. Wenn dein Kind spürt, dass du ungeduldig bist, weil es zum wiederholten Mal ein Wort nicht richtig gesprochen oder es nicht rechtzeitig zur Toilette geschafft hat, schadest du eurer Beziehung. Dein Kind lernt am besten, wenn es dein Vertrauen spürt

Tipp 3: Fehler richtig ansprechen

Damit eng verbunden ist der Umgang mit Fehlern. Auch Fehler prägen sich ein, deshalb ist es wichtig, sie klar zu benennen. Korrigiere dein Kind aber mit der Botschaft: “Das war falsch. Es ist okay, Fehler zu machen. Ich nehme dich immer an.”

Tipp 4: Perfektionismus vermeiden

Förderziele zu definieren bedeutet nicht, dass es ein Weltuntergang ist, wenn sie nicht erreicht werden. Vorsicht also bei der Festlegung von Terminen, wann dein Kind was können soll, denn das kann euch unter Druck setzen. Bleibe auch hier positiv und achte auf die Fortschritte und nicht darauf, ob alles perfekt gemacht wird.

Tipp 5: Bewusst fördern

Nimm dein Kind bewusst wahr und achte darauf, in welchen Bereichen sich vielleicht neue dringlicheren Themen stellen beziehungsweise welche “Baustellen” nicht mehr so relevant sind. Sei hier flexibel und passe eure Förderziele an – auch wenn sie vielleicht noch nicht ganz erreicht sind. Fördern ist kein Selbstzweck!

Ich wünsche dir alles Gute, kleine und große Fortschritte und viele Erfolgsmomente beim gemeinsamen Üben. Hinterlasse mir gerne einen Kommentar mit deinen persönlichen Erfahrungen!

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