Kanban für die Familie: Alle To Dos auf einen Blick

Die vielen To dos im Alltag als pflegende Mama können leicht zu Überforderung führen. Alleine schon den Überblick zu behalten über alles, was wichtig ist, ist eine Herausforderung. Die Kanban-Methode hilft dabei, Aufgaben, Termine und Verpflichtungen zu sammeln und zu strukturieren. So hast du alles im Griff und schaffst dir eine funktionierende Alltagsorganisation.

Warum Alltags-Organisation für pflegende Mamas so wichtig ist

Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie, der nächste Besuch im SPZ und dann noch der Widerspruch bei der Pflegekasse: Als Mama eines besonderen Kindes hat man viel auf dem Zettel. Zusätzlich natürlich zum ganz normalen Alltagswahnsinn mit Kind und Beruf.

Gar nicht so leicht, ein System zu finden, mit dem man den Überblick behält. Manches haben wir im Hinterkopf, anderes kritzeln wir auf Klebezettel, die wir an die Kühlschranktür heften. In guten Momenten notieren wir etwas in unseren Kalender.

Und viel zu häufig fällt uns abends vor dem Einschlafen siedendheiß ein, dass wir etwas Wichtiges vergessen haben. Kein Wunder, denn eigentlich fehlt uns die Zeit, eine echte To-do-Liste zu führen.

Ohne ein verlässliches System werden wir jedoch zum ohnmächtigen Spielball der unzähligen Aufgaben und Verpflichtungen, die das Leben als pflegende Mama mit sich bringt. Das führt zu Stress, Unzufriedenheit und Überforderung.

Das kannst du vermeiden: durch ein einfaches, aber effektives Planungssystem.

Kanban: So hast du alles im Blick

Es gibt viele verschiedene Methoden und Möglichkeiten, den Alltag zu organisieren. Du kannst mit To-do-Listen arbeiten, ein Bullet Journal führen oder dir einen Familienplaner zulegen.

Ich habe all das ausprobiert und die Vor- und Nachteile kennengelernt. Eine To-do-Liste hilft dabei, aktuelle Aufgaben zu bündeln. Sie ist weniger dafür geeignet, längerfristig zu planen.

Ein Bullet Journal ist eine tolle Sache. Es vereint den Kalender, die To-do-Liste, ein Tagebuch und je nachdem, wie du es führst, kannst du auch noch Habit Tracker und ähnliches darin führen. Der Nachteil: Es ist vergleichsweise aufwendig, wenn du es so pflegst, dass es auf Dauer funktioniert und Freude bereitet.

Auch Familienplaner haben sich für mich nicht bewährt. Es gibt viele verschiedene, darunter zum Teil wunderschön gestaltete. Ich persönlich kam mit der vorgegebenen Struktur nicht zurecht. Meist fehlte etwas, was ich für die Planung meines Alltags brauche, dafür gab es zu vieles, was für mich uninteressant war.

Es gibt jedoch eine Methode, die niedrigschwellig ist, sowohl lang- als auch kurzfristig funktioniert und exakt an deine Bedürfnisse angepasst werden kann: Kanban.

Zum ersten Mal habe ich bei einem Vortrag über agiles Arbeiten von Kanban gehört und es direkt in meinem beruflichen Alltag eingeführt. Mit überraschendem Ergebnis: keine herumfliegenden Klebe- und Notizzettel mehr, alle Aufgaben fein säuberlich gebündelt an einem Ort – und nichts wird vergessen.

Aber warum sollte ein so praktisches System nur in der Arbeitswelt funktionieren? Tatsächlich ist Kanban auch hervorragend für die Alltags-Organisation pflegender Eltern geeignet.

So funktioniert Kanban

Es erfordert nicht besonders viel Zeit und ist auch nicht kompliziert, Kanban zu nutzen. Das Prinzip ist denkbar einfach und beschränkt sich auf eine Tabelle mit fünf Spalten – wobei du die Anzahl auch nach Belieben variieren kannst.

In die erste Spalte („Aufgabenspeicher“) trägst du alle Aufgaben und Termine ein, an die du unabhängig von irgendeinem Zeitpunkt denken willst oder musst. Hier wird also alles aufgelistet, was grundsätzlich zu tun ist.

Die zweite Spalte („Aktuelle Aufgaben“) umfasst alles, was mittelfristig, zum Beispiel im Laufe der Woche, erledigt werden sollte.

Die Aufgaben, die du dir heute vornehmen willst, überträgst du in die Spalte „Heutige To Dos“.

Häufig ist man von Informationen oder Rückmeldungen anderer abhängig, wenn man eine Aufgabe abschließen will. Wenn du noch auf eine solche Antwort wartest, verschiebst du das To do in die „Warteschleife“.

Alle abgeschlossenen Aufgaben kommen in die letzte Spalte „Erledigt“. Diese Spalte ist psychologisch wichtig, denn sie zeigt dir, was du alles leistest. Sehr hilfreich, wenn man abends völlig erledigt ist, aber gar nicht mehr weiß, was man eigentlich getan hat.

Wie führe ich ein Kanban-Board?

Du bist völlig frei bei der Entscheidung, wo und wie du ein Kanban-Board führen willst. Bist du ein Fan davon, alles in deinem Handy zu haben, weil du es ohnehin ständig bei dir hast? Wunderbar. Dann kannst du zum Beispiel über die App Trello ein digitales Kanban-Board anlegen. Wenn du eher zum Team Handwriting gehörst, nimm dir einen Block, ein Notizbuch, eine Tafel, die du in der Küche aufhängst oder ganz simpel: ein Blatt Papier.

Aufgaben delegieren leicht gemacht

Das Schöne an der Kanban-Methode ist, dass sie sich wunderbar als Tool für die ganze Familie eignet. Zumindest für die Familienmitglieder, die lesen und schreiben können. Sucht euch einen festen Ort für eure Liste, das kann die Pinnwand in der Küche oder auch der Esstisch sein. Hauptsache, das Board ist leicht für jeden zugänglich.

Kanban hilft so dabei, Mental Load auf alle Schultern zu verteilen. Jeder kann Aufgaben notieren, verschieben und erledigen. Dadurch dass alles transparent aufgelistet wird, ist es nicht die Aufgabe nur einer Person, alles im Kopf zu haben und nichts zu vergessen.

Entscheidet gemeinsam, welche Punkte in die „Heutigen To Dos“ verschoben werden und wer was davon übernimmt. So habt ihr alle gemeinsam den Überblick und vor allem die Verantwortung.

Besser geht es doch gar nicht.

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Kluge Planung sorgt für Freiheit

Auch wenn es erst einmal Aufwand bedeutet und lästig erscheint: Gerade für pflegende Eltern ist ein funktionierendes Organisationssystem für den Alltag Gold wert. Es schafft Freiheit und Entlastung. Und lässt Raum für Erholung und Persönliches zu. Wenn du mehr darüber wissen willst, folge mir auf Facebook und Instagram und schaue dich hier auf meinem Blog um.

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