5 Impulse für mehr Alltagsresilienz

Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen oder anhaltende Belastungen zu überstehen, ohne körperlich, seelisch oder mental Schaden zu nehmen. Diese fünf Faktoren begünstigen eine resiliente Einstellung im Alltag.

Als Mutter eines Kindes mit Behinderung wünsche ich mir manchmal Superkräfte. Zum Beispiel zwei Arme mehr, wenn ich an der Supermarktkasse noch einpacke, mein Sohn aber schon Richtung Ausgang läuft.

Oder auch die Fähigkeit, mich bei Bedarf zu verdoppeln – wenn die To-do-Liste mal wieder zu lang ist.

Eine Superkraft aber hilft mir tatsächlich jeden Tag dabei, eine gesunde Balance zu finden zwischen Anstrengung und Erholung.

Diese Superkraft ist Alltagsresilienz.

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Geringer Aufwand – große Wirkung

Ist Resilienz angeboren? Ja und nein. Es gibt Menschen, die schon als Kinder resilienter mit Herausforderungen umgehen als andere.

Aber auch wenn das nicht der Fall ist: Es ist nie zu spät, die eigene Resilienz zu stärken. Wenn du weißt, wo du ansetzen darfst, kannst du ohne großen Aufwand enorme Veränderung erzielen.

Das sind meine fünf wichtigsten Impulse für mehr Alltagsresilienz:

1: Selbstbild: eine klare Vorstellung davon, welcher Mensch du sein möchtest

Um positive Veränderung zu bewirken, ist es wichtig, ein Ziel vor Augen zu haben. Es muss nichts Großes sein – vielleicht würdest du gerne ein bestimmtes Verhaltensmuster loswerden oder gewünschte Eigenschaften verstärken.

Dabei hilft dir ein klares Zielbild:

Welche Werte sind dir wichtig?

Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen wünschst du dir für dich?

Wie möchtest du dich anderen und dir selbst gegenüber verhalten?

Welche Ziele hast du, die dir wichtig sind?

Mit diesem Bild vor Augen hast du einen klaren Kompass, der dich auch durch herausfordernde Alltagssituationen leitet.

2: Selbstfürsorge: die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden übernehmen

Echte Selbstfürsorge beginnt bei einem positiven Selbstwertgefühl. Nur wer sich selbst für wertvoll hält, ist in der Lage, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen.

Wie gut dein Selbstwertgefühl ausgeprägt ist, kannst du unter anderem daran erkennen, wie du mit dir sprichst. Ist es liebevoll und wohlwollend? Oder überwiegt die negative und oft herabsetzende Stimme deines inneren Kritikers?

Eine weitere Voraussetzung für echte Selbstfürsorge ist eine gute Beziehung zu deinem Körper. Als Mama eines Kindes mit Behinderung hast du viel zu tun und noch mehr, woran du denken musst. Das macht es schwer, die Verbindung zu deinem Körper und deinen Gefühlen nicht zu verlieren.

Doch auch im hektischsten Alltag gibt es immer wieder kleine Pausen und Wartezeiten, die du nutzen kannst: um für einen Moment die Augen zu schließen und in dich hineinzuhorchen. Wahrzunehmen, was ist – ohne es zu bewerten. Je öfter du dir diese Augenblicke der Achtsamkeit nimmst, desto stärker wird deine Beziehung zu deinem Körper.

3: Innere Ruhe und Akzeptanz: unterscheiden, was wir nicht ändern können und was in unserem Einflussbereich liegt

Wir alle stehen vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen – kleineren und großen. Vieles davon können wir durch unser Denken und Handeln beeinflussen. Anderes jedoch müssen wir akzeptieren, wie es ist.

Ein erster Schritt ist, die eigenen Belastungen durchzugehen und dich zu fragen, was davon du verändern kannst und was außerhalb deines Einflussbereichs liegt.

Was dir hilft, die Dinge anzunehmen, die unveränderlich sind: dich auf deine Ressourcen besinnen. Was in deinem Leben gibt dir die Kraft, die du brauchst, um das zu akzeptieren, was du nicht beeinflussen kannst?

Was dir hilft, alles andere positiv zu verändern: dich auf deine Stärken und auf ermutigende Erfahrungen in deiner Vergangenheit fokussieren.

Welche Fähigkeiten und Eigenschaften hast du, die dir dabei helfen, gute und neue Lösungen zu finden?

Welche Erfahrungen durftest du bereits machen, von denen du heute profitieren kannst?

4: Stressmanagement: deinen gesunden Umgang mit Stress finden

Es gibt viele Techniken, die Stress abbauen: Sport und Bewegung, Freundinnen treffen, ein kreatives Hobby, Meditation usw.

Aber nicht jede Technik hilft jedem. Um dein Stresslevel zu senken, darfst du als erstes für dich herausfinden, was dir persönlich hilft, dich gelassen und entspannt zu fühlen.

Es ist kein Geheimnis: Ein Kind mit Behinderung bringt auch ein erhöhtes Risiko für stressbedingte Erkrankungen mit sich. Eine gesunde Stressresistenz ist daher eine Voraussetzung für eine resiliente Lebensweise.

Manche Stressbewältigungstechniken sind leichter in den Alltag zu integrieren als andere. Wenn du nur wenig Zeit für dich hast, dann könnten kurze Entspannungsmeditationen, Atemübungen oder auch Autogenes Training für dich sinnvoll sein.

5: Selbstwirksamkeit: die Erfahrung, dass dein Handeln einen Unterschied bewirken kann

Es ist vielleicht die zentrale Voraussetzung für Resilienz: Selbstwirksamkeit. Immer wieder zu erleben, dass du mit deinem Denken, Fühlen und Handeln die Ergebnisse erzielen kannst, die du dir wünschst. Dass du nicht hilflos und ausgeliefert bist, sondern selbst gestalten kannst.

Diese Erfahrung ist besonders wertvoll, wenn es um innere Blockaden geht. Oft sabotieren wir uns selbst – vermeiden schwierige Situationen, stehen nicht für uns ein, erlauben anderen, unsere Grenzen zu missachten.

Oft denken wir, dass wir „eben so sind“ oder dass bestimmte Personen und Umstände nun mal nicht zu ändern sind. Dahinter verstecken sich häufig unbewusste Glaubenssätze, die einen enormen Einfluss haben auf unser tägliches Denken, Fühlen und Handeln – und damit auf die Ergebnisse, die wir für uns erzielen.

Wie erkennen wir unbewusste, schädliche Glaubenssätze? Überlege dir einmal, in welchen Momenten du dich oft unwohl und unzufrieden fühlst und nicht im Einklang mit dir selbst. Frage dich dann, welche Überzeugung dahinter stecken könnte. Meist sind es Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich bin nur dann wertvoll, wenn ich viel leiste“.

Diesen inneren Glaubenssätzen darfst du auf den Grund gehen und sie nach und nach durch positive, aufbauende Gedanken über dich selbst ersetzen.

Dranbleiben

Veränderung entsteht nicht über Nacht. Wichtig ist, dass du dranbleibst, dass du immer mehr erkennst, was dir gut tut und was nicht.

Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor, sondern überlege, welche kleinen Gewohnheiten du in deinen Alltag integrieren kannst, um mehr Bewusstsein zu schaffen: für deinen Körper, für deine Bedürfnisse, für das, was dir wirklich wichtig ist.

Ich kann dich nur ermutigen, dich auf diese spannende Reise einzulassen und dich selbst besser kennenzulernen. Du kannst etwas unglaublich Schönes dabei gewinnen: eine neue, liebevolle und wertschätzende Beziehung zu dir selbst.

Wie gut nutzt du deine Ressourcen?

Talente, Menschen, äußere Faktoren – es gibt so viele Ressourcen in unserem Leben, die uns dabei helfen, Probleme zu lösen und mehr Gelassenheit und Leichtigkeit zuzulassen. Wenn du deine Ressourcen entdecken und bewusster für dich nutzen möchtest, lade ich dich ein, dir meine Ressourcenbox für Mamas von Kindern mit Behinderung anzusehen. Sie enthält die Hacks und Methoden, die mir in meinem Alltag helfen und die ich bereits mit anderen Müttern teilen durfte.

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